Was ist zu tun?

Einfach teuer...

Die einfachste Methode, alle Risiken mit einem Schlag loszuwerden, ist die Fremdvergabe des WLAN-Zugangs an einen der großen Provider, wie zum Beispiel T-Mobile. Der gravierende Nachteil ist, dass dann für den Gast nicht unerhebliche Kosten für die Internetnutzung entstehen. Das macht natürlich das Hotel unattraktiver. Viele Hotels mit einem kostenlosen WLAN verzeichnen einen erhöhten Stammgästeanteil. Dies ist deswegen der Fall, weil ein kostenloser, unbegrenzter Internetzugang einfach als sehr bequem angesehen wird - ein wirklicher Premiumvorteil mit sehr hohem Kundenbindungspotential.

einen exklusiven Anschluss...

Die Einrichtung eines exklusiven Internetanschlusses nur für Gäste ist die wichtigste aller Maßnahmen, weil dadurch alle Internetaktivitäten der Gäste von denen des Hotels getrennt werden. Wenn das Hotel selbst für die Internetnutzung einen anderen Anschluß benutzt, und das bereits im Vorfeld schriftlich dokumentiert, können fast alle Risiken entschärft werden. Im Falle einer Ermittlung ist die gesamte hoteleigene Ausrüstung dadurch nicht betroffen. Alle Beschuldigungen können nicht mehr direkt dem Hotel oder seinem Personal angelastet werden, sondern es ist klar, dass nur ein Gast den Verstoß begannen haben kann. In vielen Fällen ist dazu nicht einmal ein separater DSL-Anschluss notwendig, zum Beispiel bietet manitu eine Internetflatrate unter 10 Euro monatlich an. Diese kann in vielen Fällen problemlos gleichzeitig zum selbst genutzten Zugang mit dem gleichen DSL-Anschluss betrieben werden.

Nutzungsbedingungen...

Von einem Anwalt erstellte Nutzungsbedingungen in deutsch und englisch müssen nachweißbar durch den Gast anerkannt werden. Dadurch sind viele Risiken ausgeschlossen. Der Gast kann nicht Schadenersatz für Virenbefall, Ausspähung oder Fehlinformatinen aus dem Internet oder Intranet einfordern, weil er umfassend darüber informiert wurde, dass er selbst mit geeigneten Mitteln für Schutz sorgen muss. Auch wird er über die gesetzlich notwendige Aufzeichnung des Internetzugangs unterrichtet, was sicher einen hohen Abschreckungseffekt hat. Denn den größten Nutzen haben alle Massnahmen dann, wenn überhaupt keine Rechtsverstöße getätigt werden.

Captive Portal...

Durch Einsatz eines "Captive Portal" zur Zugangskontrolle anstatt der Verschlüsselung ergeben sich viele Vorteile. Im Gegensatz zur Verschlüsselung arbeitet dieses Verfahren mit einer Anmeldeseite, die den kompletten Zugang zum Internet solange sperrt, bis der Gast die auf der Seite angezeigten Nutzungsbedingungen akzeptiert hat, und sich angemeldet hat. Danach ist der Zugriff auf das Internet für den Gast offen. Diese Technik hat auch organisatorische Vorteile, weil die komplizierte Verschlüsselung entfällt. Diese ist oft genug auch inkompatibel mit dem Gerät des Gastes oder sogar selbst unsicher. So ist zum Beispiel die oft angewandte, weil mit vielen Geräten kompatible, WEP-Verschlüsselung seit vielen Jahren bereits mit einfachen Mitteln zu umgehen. Wird diese Umgehung dann sogar von Aussenstehenden benutzt, sind dem nicht kontrollierbaren Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Auch wird beim Einsatz eines Captive Portals keine schriftliche Nutzungsbedingung benötigt, weil diese automatisch auf der Anmeldeseite akzepiert werden muss. Solche System sind auch als lizenzfreie OpenSource-Lösungen unter Linux verfügbar.

Vorratsdatenspeicherung...

Durch den Betrieb der Vorratsdatenspeicherung mit sechsmonatiger Speicherung der in § 113a TKG geforderten Angaben interne IP-Adresse, Anschlusskennung und Beginn und Ende der Nutzung erfüllt man die gesetzlichen Anforderungen. Die Gefahr eines Bußgeld ist nicht mehr gegeben. Realisieren lässt sich das mit einem zentralen Radius-Dienst. Das hat aber den Nachteil, dass dann das Funktionieren des WLAN von einem zusätzlichen Dienst im Internet abhängig ist, der zudem nicht immer kostenlos ist.

Individuelle Zugangskennungen...

Durch individuelle Zugangskennungen für jedes Zimmer fühlt sich der Gast nicht mehr anonym und wird wesentlich zurückhaltender beim Nutzen von fragwürdigen Angeboten. Auch hier ist der große Vorteil die Verhinderung des Rechtsverstoßes. Das Zimmer als Zugangskennung ist für Hotels ideal geeignet, weil die namentliche Anmeldepflicht leicht eine direkte Zuordnung zur Person ermöglicht.

Blocken von Filesharing...

Leider ist das 100%-ige Blocken von Filesharing nicht möglich, aber es gibt durchaus sehr gute Lösungen, die die Nutzung der illegalen Taschbörsen sehr erschwert ohne andere Internetdieste zu blockieren. Die Installation eines solchen Filters ist sehr ratsam, weil so der größte Risikoteil eleminiert wird. Zum Beispiel IPP2P blockiert eDonkey, eMule, Kademlia, KaZaA, FastTrack, Gnutella, Direct Connect, BitTorrent, extended BT, AppleJuice, WinMX, SoulSeek, Ares und AresLite mit sehr guten Erkennungsraten.

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